Ratschläge – Seien Sie kritisch bei Ratschlägen aus Ihrem Umfeld.

Viele Ratschläge sind sehr persönlich und stellen oft das Dramatische in den Vordergrund, denn das macht den Erzähler interessant. Vertrauen Sie denen, die viel und auch systematische Erfahrung haben, also den Frauenärzten und Hebammen.
Ich erlebe in meiner Klinik und in der Sprechstunde starke Verunsicherung der werdenden jungen und erstgebärenden Mütter, die keine eigene Erfahrung mit einer Schwangerschaft haben. Deshalb ist es selbstverständlich, dass man andere fragt, die ihre „große“ Erfahrung schon gemacht haben. Aber wie viel Schwangerschaften muss man selber erleben, um von Erfahrung zu sprechen? Deshalb seien Sie kritisch, wem Sie vertrauen können und wem nicht. Ein Beispiel sind die dramatischen Schilderungen von Geburten, die werdende Mütter so verunsichern, dass sie ihr Selbstvertrauen verlieren und dann um einen Kaiserschnitt bitten. Wenn ich meine Patientinnen frage, wer ihre Fragen zur Schwangerschaft, Geburt aber auch zur Kleinkindphase beantwortet, dann zucken sie meist mit den Schultern. Der nächste Termin beim Frauenarzt ist noch weit, wenn die Fragen aufkommen. Die Hebamme hilft in den Monaten um die Geburt herum. Eltern und Freunde werden dann gefragt, haben aber meist unzureichendes Wissen. Bücher geben meist die Meinung eines Einzelnen wieder, von dem man nicht weiß, ob er überhaupt qualifiziert ist. Aber immer wird auch im Internet gesucht. Dann kommt die Enttäuschung: „Es ist viel zu viel, und ich weiß nicht, wem ich trauen kann. Was ist wahr, was nicht. Nach dem Lesen bin ich unsicherer als vorher.“ Das will die Deutsche Familienstiftung in den kommenden Jahren ändern. Verlässliche und korrekte Antworten werden gegeben, hinter denen die Stiftung mit ihren Experten steht.
Dieser Tipp ist ein Teil von: 7 beste Tipps für eine gesunde und glückliche Schwangerschaft
Autor Prof. Dr. Ludwig Spätling, Direktor der Frauenklinik am Klinikum Fulda a.D.
:Artikel_des_Tages
:Schwangerschaft