Abführmittel in der Schwangerschaft

Verstopfung, dieses typische Schwangerschaftsproblem, hat in der Regel folgende Gründe:

  • die Hormone stellen den Darm ruhig
  • zu wenig Ballaststoffe in der Nahrung
  • zu wenig körperliche Bewegung
  • die notwendige Einnahme von Eisentabletten
  • das Kind drückt auf die Därme
  • Während Ihrer Schwangerschaft bildet die Plazenta ein Hormon, das für die Ruhigstellung der Gebärmutter sorgt. Diese soll sich ja erst gegen Ende der neun Monate zusammenziehen und so die Geburt Ihres Kindes einleiten. Leider kennt das Hormon keinen Unterschied zwischen Gebärmutter und allen anderen Geweben und Organen mit einer glatten Muskulatur. Das sind Muskeln, die nicht willentlich beeinflusst werden können, wie die Muskeln in den Blutgefäßen, den Bronchien und in den Därmen. Schlaffe Blutgefäße sind häufig Ursache für Krampfadern. Hingegen erleichtert eine „schlaffe Lunge“ schwangeren Asthmatikerinnen das Atmen. Der träge Darm reagiert mit Verstopfung. Das ist unangenehm, aber leider normal.
    Ich leide ständig unter Verstopfung. Darf ich ein abführendes Mittel nehmen?
    In der Schwangerschaft ist eine Verstopfung häufiger zu beobachten. Abführmittel sollten vermieden werden. Ballaststoffreiche Ernährung (Gemüse, Vollkornbrot usw.) und viel Flüssigkeit sind sinnvoll.
    Meine Hebamme hat mir Dörrobst gegen die Verstopfung empfohlen. Aber das hilft überhaupt nicht.
    Dörrobst nutzten schon unsere Großmütter, um die Verdauung in Gang zu halten. Sie müssen aber reichlich trinken, sonst bescheren getrocknete Früchte erst recht Verstopfung.
    Meine Freundin hat während der Schwangerschaft Zäpfchen gegen die Verstopfung genommen. Ist das ungefährlich? Wenn eine optimale Ernährung und viel Bewegung nicht helfen, können Sie es mit Zäpfchen versuchen. Sie lösen den Stuhlreflex aus. Auch Magnesium, das der Arzt verschreiben kann, hilft gegen Verstopfung. Beide Mittel sind für die Schwangerschaft ungefährlich. (siehe weitere Beiträge zu „Verstopfung“)
    TIPP zur Verdauung
    So kommt die Verdauung auf Trab:
    Trinken Sie täglich 2-3 Liter Wasser oder Kräutertee. Verpflegen Sie sich häufig mit Salat und rohem Obst – aber nicht mit Bananen, die stopfen. Vollkornbrot enthält Ballaststoffe, die im Darm aufquellen und für flotte Verdauung sorgen. Dasselbe gilt für Weizenkleie und Leinsamen. Auch wenn Sauerkraut etwas aus der Mode geraten ist: Während der Schwangerschaft wirkt es Wunder!
    Weitere Infos: Wikipedia: [https://de.wikipedia.org/wiki/Obstipation Obstipation]
    Prof. Dr. R. Huch, D. Fessel; Glücklich schwanger von A-Z, Trias Verlag Stuttgart, 2011. – R. Huch, R. Largo; Schwangerschaft, Geburt und erste Babymonate, Trias Verlag, Stuttgart, 2009; Adaptiert von Prof. Dr. L. Spätling, ehem. Direktor der Frauenklinik am Klinikum Fulda
    :Schwangerschaft:Gesundheit (Schwangerschaft):Ernährung und Genussmittel