Abstillen (Tipp)

*Das Kind zeigt selbst, wann es die Brust nicht mehr als Nahrungsquelle braucht: es nuckelt nur noch, trinkt nicht richtig oder benutzt die Brust nur noch als Schnuller-Ersatz.

  • Wenn es geht, nur allmählich abstillen. So entstehen am wenigsten negative Auswirkungen (plötzliches Abstillen kann Hormonschwankungen oder Brustentzündung hervorrufen).
  • Teilweises Abstillen ist einfacher, also eine Mahlzeit weniger oder eine kürzere Mahlzeit.
  • Wenn vor dem 10. Monat abgestillt werden muss/soll, dann die Stillmahlzeit durch eine Flaschenmahlzeit ersetzen.
  • Wenn das Baby schon zwischen 9 – 12 Monaten alt ist und bereits andere Nahrung zu sich nimmt sowie aus dem Becher trinkt, ist der Zeitpunkt am geeignetsten.
  • Den Vater ins Abstillen miteinbeziehen, z.B. in Bezug auf Nachholen von Schlaf, Mahlzeiten-Erstellung etc.
  • Die Gefühle der Mutter haben einen Einfluss darauf, in welcher Weise das Abstillen verlaufen wird: nur wenn sie es wirklich will, klappt es. Wenn sich die Mutter sicher ist und sich als Ausgleich liebevoll auf andere Art ihrem Kind widmet, hat sie möglicherweise weniger Schwierigkeiten beim Abstillen, denn es bedeutet sowohl für das Kind als auch die Mutter einen emotionalen Verlust.
  • Unruhe oder Verlangen nach Aufmerksamkeit beim Baby können durch so große Veränderungen wie beim Abstillen eine gewisse Zeit stärker sein. Die körperliche Nähe des Kindes zu seiner Mutter sollte nach dem Abstillen trotzdem vorhanden sein.
  • Wenn der Druck in den Brüsten zu groß wird, dann die Brust mit den Händen leicht ausstreichen oder mit der Handpumpe abpumpen, bis die Spannung nachlässt und wieder erträglich ist.
  • Änderungen im Tages-Ablauf können helfen, das Kind abzulenken oder man zögert die Zeitpunkte hinaus.

Es ist nicht unbedingt notwendig abzustillen, wenn

  • Die Mutter sich mit der Pflege des Babys überfordert fühlt
  • Das Baby Zähne bekommt
  • Die Mutter eine Brustentzündung hat
  • Die Mutter plant ihre Berufstätigkeit wiederaufzunehmen
  • Die Mutter ein Medikament benötigt oder sich einer med. Untersuchung unterziehen muss
  • Mutter oder Baby krank sind und/oder im Krankenhaus
  • Die Mutter schwanger ist

Literatur: Handbuch für die Stillberatung, N. Mohrbacher, J. Stock, 2000

Autor Julia Spätling, Diplom-Heilpädagogin, Kinderkrankenschwester, Leiterin der Familienschule Fulda