Der Schritt „raus aus den Windeln“ ist ein großer Entwicklungssprung. Ein erfolgreicher, dauerhafter Verzicht auf Windeln ist entwicklungsbedingt meist erst gegen Ende des dritten Lebensjahres möglich. Jedes Kind braucht seine Zeit! Das unangenehme Gefühl einer gefüllten Windel wird ein Kind, das von Anfang an gelernt hat, sich selber wahrzunehmen, irgendwann selber beseitigen wollen. Das Kind muss zuerst in der Lage sein, den Zusammenhang zwischen Essen, Sattsein und voller Blase und Darm zu erkennen, damit es später aus eigenem Willen zur Toilette geht. Gehen die Eltern und andere Bezugspersonen auf die Signale des Kindes ein und reagieren, hilft das dem Kind, sich selbst kennenzulernen.
Voraussetzungen des Kindes zum Sauberwerden sind:

• Ihr Kind merkt, wenn es Pipi muss oder „Groß“.
• Ihr Kind erkennt den Zusammenhang zwischen Wahrnehmung von „Müssen“ und der Entleerung.
• Ihr Kind macht auf sich aufmerksam, wenn es muss. Es versteckt sich z.B., wenn es groß muss.
• Ihr Kind hat Kontrolle über seinen Schließmuskel.
• Ihr Kind kann auch einige Zeit aushalten, bevor es aufs WC kommt.
• Ihr Kind hat Lust, die Toilette, bzw. das Töpfchen zu besuchen.
• Ihr Kind kann immer öfter den Gang zur Toilette selber regeln.
• Ihr Kind fühlt sich in seiner Umgebung sicher

Autor Julia Spätling, Diplom-Heilpädagogin, Kinderkrankenschwester, Leiterin der Familienschule Fulda
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