Fruchtwasserpunktion: was, warum, wann?

Mit der Fruchtwasserpunktion entnimmt man durch die Bauchdecken ab der 15. Woche Zellen des Kindes aus dem Fruchtsack. In den Zellen untersucht man die Chromosomen, aus denen man verschiedene Störungen bestimmen kann.
Nicht alle Kinder, die unterwegs sind, sind gesund. Manche sind so krank, dass sie nicht überleben können oder schwer behindert sein werden. Im Rahmen der Pränataldiagnostik kann man mit dem Ultraschall äußere Veränderungen meist gut feststellen. Es gibt auch Störungen, die durch die Gene bedingt sind. Diese genetischen Störungen können mit dem Alter der Mutter zunehmen. Aus diesem Grunde empfiehlt man Müttern ab dem 35. Lebensjahr eine Fruchtwasserpunktion, da man damit Zellen gewinnen kann, die die genetischen Merkmale des Kindes auf ihren Chromosomen tragen. Die Fruchtwasserpunktion ist ab der 15. Schwangerschaftswoche sinnvoll.
Es gibt auch noch die Chorionzottenbiopsie, wobei mit 11-13 Schwangerschaftswochen Zellen aus der Mutterkuchenanlage zur Chromosomenanalyse entnommen werden. Die Verdickung der Haut am Nacken des Babys kann auch ein Hinweis auf eine Störung sein. Die Nackenfaltenmessung wird nur mit dem Ultraschall durchgeführt. In der letzten Zeit werden auch ergänzend Blutuntersuchungen angeboten. Was für Sie sinnvoll ist, sagt Ihnen Ihr Frauenarzt.
Autor: Prof. Dr. Ludwig Spätling, Direktor der Frauenklinik am Klinikum Fulda a.D.
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