Frühgeburt – Drohende Frühgeburt. Wie kommt es dazu?

Alle Ursachen kennt man noch nicht. Mit regelmäßigen „Wehen“ sollte man zügig ins Krankenhaus.
Von einer Frühgeburt spricht man, wenn eine Geburt vor der abgeschlossenen 37. Schwangerschaftswoche (SSW) also bis 36+6 SSW erfolgt. Damit ist das Kind drei und mehr Wochen zu früh auf die Welt gekommen. Da es meist noch nicht ganz reif ist, kann es verschiedene Probleme machen, wobei ein Atemnotsyndrom im Vordergrund steht. Dies führt dazu, dass das Kind auf die neonatologische Intensivstation verlegt werden und mit einer Atemhilfe versorgt werden muss.
Die Gründe für eine Frühgeburt sind vielfältig und nicht bis ins Letzte bekannt. An erster Stelle stehen Infektionen der Scheide. Aber auch Mehrlinge, zu viel Fruchtwasser und andere Erkrankungen der Mutter können zur Frühgeburt führen. Tiefe Kreuzschmerzen, Druck nach unten, menstruationsähnliche Beschwerden und Änderung des Scheidenausflusses können frühe Zeichen sein. Wenn Wehen eintreten und die Länge des Gebärmutterhalses, der ja das Kind in der Gebärmutter festhält, sich verkürzt, muss man ins Krankenhaus zu einer Wehen hemmenden Therapie. Bevor eine intensive Therapie begonnen wird, ist es sinnvoll, mit Magnesiumtabletten die Kontraktionen zu hemmen, die durch einen Magnesiummangel hervorgerufen wurden.
Prof. Dr. Ludwig Spätling, Direktor der Frauenklinik am Klinikum Fulda a.D.