Es ist bekannt, dass kleine Notlügen das Zusammenleben erleichtern. Die Moral der Kinder entwickelt sich zwischen drei und fünf Jahren. Erwachsene können mit ihrem Verhalten das Lügenverhalten der Kinder positiv, aber auch negativ beeinflussen.
Ab und zu mal eine kleine Notlüge kommt nicht selten vor und jeder Mensch ertappt sich bei kleinen Notlügen, da sie das Zusammenleben erleichtern. Allerdings sollten diese nicht zu häufig vorkommen. Es sollte eigentlich nicht notwendig sein zu lügen. Meist lügen Kinder und Erwachsene, weil sie Strafen fürchten bzw. die Schimpfe ihrer Eltern, Erzieher, Lehrer oder Vorgesetzten.
In einem bestimmten Alter, etwa zwischen drei und fünf, ist die Entwicklung der Moral, die Unterscheidung zwischen gut und schlecht angesiedelt. Auch die Unterscheidung zwischen Phantasie und Realität ist zu dem Zeitpunkt noch nicht so klar. In diesem Alter flunkern die Kinder also häufiger, ohne es bewusst extra zu tun.
Manche Kinder schmeicheln den Erwachsenen auch schon in diesem Alter, um besser mit dem Erwachsenen zurecht zu kommen. Dies ist keine böse Absicht, sondern eher eine Möglichkeit, eventuell negative Reaktionen zu umgehen.
Daher gilt für uns Erwachsene: Verhalte ich mich Situationsentsprechend, klar und angemessen, hat das Kind in der Regel keinen Grund zu lügen.
Autor Julia Spätling, Diplom-Heilpädagogin, Kinderkrankenschwester, Leiterin der Familienschule Fulda
Literatur/Quellen:
[1]
Valtin, R. / Walper, S.: “Lügen darf man nur, wenn`s notfällig ist”. Was Kinder über Lügen und Notlügen denken. In: Valtin, R. u.a.: Mit den Augen der Kinder. Freundschaft, Geheimnisse, Lügen, Streit und Strafe. Reinbek bei Hamburg 1991.
Weitere Beiträge zum Thema in Wikifamilia:Wie soll ich reagieren, wenn mein Kind öfter lügt? Bringt Schimpfen etwas?Welchen Einfluss hat es auf die Kinder, wenn auch die Erwachsenen öfter mal lügen?Meine Tochter ist jetzt vier Jahre alt. Sie hat mich doch tatsächlich angelogen. Ist das nicht zu früh?
:Kinder :Entwicklung :Erziehung