Nabelbruch – Woran erkennt man einen Nabelbruch? Was macht man in diesem Fall?

Bei einem Nabelbruch wölbt der Darm die dünnen Bauchdecken hervor. Oft bildet sich ein Nabelbruch in den ersten zwei Lebensjahren zurück. Klemmt er ein, muss er sofort operiert werden.
Ein Nabelbruch ist eine beulenartige Vorwölbung im Bereich des Nabels. Weil an dieser Stelle die Bauchdecke zu dünn ist, liegt dort der Darm fast direkt unter der Haut. Oft kann man dabei sogar die kleine Lücke als Ring tasten.
Wenn der Nabelbruch nicht sehr groß ist (kleiner als 2 cm Durchmesser), sollte man zunächst bis zum Alter von 2 Jahren abwarten. In dieser Zeit werden die Bauchdecke und die Muskulatur immer kräftiger. Dadurch kann der Nabelbruch von selbst verschwinden.
Ein Nabelbruch klemmt im Gegensatz zum Leistenbruch extrem selten ein. Einklemmen heißt, dass die „Beule“ nicht zurückgedrückt werden kann oder sich sogar bläulich verfärbt. Ein eingeklemmter Bruch muss sofort operiert werden, da der Inhalt im Bruch durch Minderdurchblutung absterben kann.
Manche Leute kleben auch auf einen Nabelbruch einen Tupfer oder andere Gegenstände auf, damit die Beule nicht so leicht hervortritt. Es gibt keine Beweise dafür, dass damit die Chance auf Selbstheilung erhöht wird. Im Gegenteil, wenn der Druck auf die Haut zu stark wird, kann die Haut absterben und ein Geschwür entstehen, z.B. dann, wenn Münzen aufgeklebt werden.

Autor Prof. Dr. Rainald Repp, Direktor der Kinderklinik, Klinikum Fulda, Pacelliallee 4, 36043 Fulda