Was Sie auch tun, Sie teilen es mit Ihrem Baby – auch den blauen Dunst. Das Ungeborene ist der Passivraucher »par excellence«. Laut der deutschen Stiftung Kindergesundheit sind jährlich rund 154 000 Babys dazu gezwungen. 2,2 Millionen Kinder bis 5 Jahre leben in einem Haushalt mit mindestens einem rauchenden Elternteil. Die giftigen Stoffe erreichen das Ungeborene innerhalb weniger Sekunden nach dem ersten Zug und bleiben dort sehr lange und in hoher Konzentration. Das liegt daran, dass Leber und Niere des Kindes noch nicht voll funktionieren. Es dauert länger, bis die Giftstoffe abgebaut und ausgeschieden sind. Das Nikotin verengt die zarten Blutgefäße. Das kleine Herz fängt an, schneller zu pochen. Um die Schadstoffe abzutransportieren, belegt Kohlenmonoxid rote Blutkörperchen, die nun für die Sauerstoffzufuhr nicht mehr zur Verfügung stehen. Durch starkes Rauchen leidet das Baby anhaltend unter Sauerstoffmangel. Ohne genügend Sauerstoff können die Hirnstrukturen aber nichtwachsen und sich entwickeln.
Aus der langen Liste der messbaren Nachteile, wenn Schwangere rauchen, eine kleine Auswahl:
– die Fehlgeburtenhäufigkeit steigt
– häufiger Blutungen und falscher Sitz der Plazenta, die statt im oberen Teil der Gebärmutter direkt vor dem Muttermund liegt (Placenta praevia)
– ein deutlich niedrigeres Geburtsgewicht, es beträgt etwa minus 200 g pro gerauchtes Päckchen Zigaretten pro Tag
– das Kind ist nach der Geburt anfälliger für Infektionen, Atemstörungen, den plötzlichen Kindstod
Es wird wenige werdende Mütter geben, die ihr Rauchen nicht als schädlich werten. Die meisten leiden auch ständig unter einem schlechten Gewissen. Sich von einer Sucht zu befreien ist harte Arbeit und sicher nicht schneller geschafft, wenn gut gemeinten Ratschlägen der erhobene Zeigefinger Gewicht verleihen soll. Leider tun auch die Ärzte in dieser Hinsicht zu wenig. Zwar fragen die meisten bei der ersten Schwangerschaftskontrolle nach Zigarettenkonsum. Doch weniger als 10 Prozent von ihnen bieten zusätzlich Hilfe zum Aufhören an. Das wäre aber dringend nötig, genau wie auch die liebevolle Unterstützung durch den Partner.
Ich habe zu Beginn der Schwangerschaft versucht, mit dem Rauchen aufzuhören. Leider erfolglos. Wie könnte ich es noch schaffen?
Nach jahrelangem Rauchen habe ich nun damit aufgehört. Haben sich in meinem Körper Schadstoffe eingelagert, die dem Kind schaden?
Ich habe von einem Tag auf den anderen meinen Zigarettenkonsum (ein Päckchen pro Tag) eingestellt. Meine Freundin behauptet, durch dieses abrupte Ende leide das Baby unter Entzugserscheinungen.
TIPP: So könnte der Ausstieg gelingen
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Prof. Dr. R. Huch, D. Fessel; Glücklich schwanger von A-Z, Trias Verlag Stuttgart, 2011.
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