Schreien – Mein Kind schreit sehr viel, besonders in den Abendstunden, ohne dass ich einen Grund dafür erkennen und es beruhigen kann. Was soll ich tun?

Wenn Ihr Kind viel schreit, muss es nicht krank sein. Wenn der Kinderarzt die Gesundheit bestätigt, helfen Beruhigungstechniken, die Sie erlernen können (z.B. in Familienschulen oder einer Schrei- und Schlafberatung).
Sogenanntes unmotiviertes Schreien ist ein häufiges Problem, gerade in den ersten drei Lebensmonaten. Man geht davon aus, dass es sich um Anpassungsprozesse des Kindes handelt, das heißt, dass sowohl das Kind sich auf seine neue Umgebung (außerhalb des Mutterleibes) als auch die Umgebung sich auf das Kind einstellen muss.
Da sich Kinder in diesem Alter nicht anders äußern können, schreien sie, meist ohne medizinischen Grund. Dennoch ist diese Situation natürlich für die Familie sehr belastend. Bei Auftreten des anhaltenden Schreiens sollte auch eine kinderärztliche Vorstellung erfolgen, um eine organische Ursache auszuschließen. Hierzu braucht man meistens nicht mehr als eine eingehende körperliche Untersuchung.
Liegen keine medizinischen Gründe für das Schreien vor, gibt es verschiedene Beruhigungstechniken, die die Eltern erlernen können (verschiedene Halte- und Wickeltechniken, sog. Swaddlen (siehe dort) etc.). Hierdurch werden die Eltern auch in ihrer Rolle bestärkt, was oft wesentlich zur Entspannung der Situation beiträgt. Außerdem kann man eine Schlaf- oder Schreiberatung in Anspruch nehmen.
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Autor Prof. Dr. Ludwig Spätling, Direktor der Frauenklinik Fulda a.D.
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