Hohe Zuckerwerte im Blut während der Schwangerschaft können Kind und Mutter schädigen. Mit Diät bzw. Insulin kann man Schäden vermeiden. Engmaschige Kontrollen unter intensiver Mitarbeit eines Diabetologen sind notwendig.
Die Bauchspeicheldrüse stellt Insulin her, damit der aufgenommene Zucker im Körper verarbeitet werden kann. Bei manchen Frauen ist die Bauchspeicheldrüse schon außerhalb der Schwangerschaft damit sehr belastet. Diese Frauen können später einen Diabetes Typ 2 bekommen. Kommt noch eine Schwangerschaft hinzu, ist die Bauchspeicheldrüse überfordert und es kommt zum Schwangerschaftsdiabetes (Gestationsdiabetes). Hat die Mutter einen erhöhten Zuckerwert im Blut, so geht dieser Zucker auch ins Kind über und das Kind wird dick (makrosom), hat Reifungsstörungen und kann später selbst leichter einen Diabetes bekommen. Auch die Geburt eines dicken Kindes ist problematischer.
Deshalb ist es wichtig, diesen Schwangerschaftsdiabetes so früh wie möglich zu erkennen. Mit einem Glukosebelastungstest zwischen 24 und 28 Schwangerschaftswochen, bei dem die Schwangere 75 g Glukose trinkt und der Blutzucker gemessen wird, kann ein Schwangerschaftsdiabetes früh entdeckt und so Schäden vermieden werden. Auch wenn ein erster Test nicht auffällig war, muss er bei neu aufgetretenen Hinweisen wiederholt werden. Mit früh in der Schwangerschaft erhöhten Blutzuckerwerten diagnostiziert man einen Schwangerschaftsdiabetes auch ohne Test. Oft kann eine Diät helfen. Manchmal ist das nicht schmerzhafte Spritzen von Insulin notwendig. Engmaschige Kontrollen beim Frauenarzt, regelmäßiges Vermessen des Kindes mittels Ultraschall und regelmäßiges Vorstellen beim Diabetologen (Internist mit Spezialausbildung) sind notwendig. Dieser gleicht die Diät resp. die Gabe von Insulin in regelmäßigen Abständen den Erfordernissen an. Dieses Vorgehen hat von vielen Kindern und Müttern Schaden abgewendet und gehört zu den großen Erfolgen der Geburtsmedizin.
https://de.wikipedia.org/wiki/Schwangerschaftsdiabetes
Autor Prof. Dr. Ludwig Spätling, Direktor der Frauenklinik Fulda a.D.
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