Schon kurz nach der Geburt ist das Stillen eine der ersten, unbekannten Anforderung an die Mutter. Zudem besteht heute seitens der Gesellschaft zum Teil eine starke Erwartung, dass die Mutter ihr Kind stillt. Möchte eine Frau jedoch nicht stillen oder hat sie Probleme beim Stillen, so kann dies für sie schwierig werden. Sie muss sich gegen die Erwartungen der anderen stellen, muss sich rechtfertigen oder mit der Tatsache umgehen lernen, dass sie etwas nicht kann, das sie sich wünscht oder etwas nicht will, was andere als gut für ihr Kind ansehen. Reagiert der Partner nicht verständnisvoll auf ihre Situation oder unterstützt er sie nicht angemessen, kann sie sich allein gelassen fühlen.

Tipp:
Zeigen Sie sich einfühlsam und fragen Sie nach, welche Unterstützung Ihre Partnerin braucht. Seien Sie sich bewusst, dass das Nicht-Stillen-können eine Enttäuschung sein kann und zeigen Sie Verständnis und Wertschätzung. Wenn Ihre Partnerin nicht stillen möchte, diskutieren Sie diesen Wunsch mit ihr und versuchen Sie, diesbezüglich gemeinsam eine Lösung zu finden. Vertreten Sie anschließend diese Haltung gemeinsam gegen außen.

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Autoren: Prof. Dr. Guy Bodenmann und Valentina Anderegg, MSc: Psychologisches Institut der Universität Zürich: Abteilung Klinische Psychologie mit Schwerpunkt Kinder/Jugendliche und Paare/Familie