Wochenbettdepression – An sich müsste ich nach der Geburt meiner Tochter so glücklich sein. Jetzt weine ich viel. Habe ich eine „Wochenbettdepression?

Die hormonelle Umstellung kann bei einigen Frauen diese seelische Belastung hervorrufen. Wenn es Ihnen nicht bald besser geht, könnte es sich um eine solche Störung handeln. Lassen Sie sich durch Profis helfen.
Mehr als die Hälfte aller Frauen aber auch einige Männer erleben Tage oder gar Wochen nach der Geburt die “Heultage”, auch Babyblues, genannt. Dieser “Babyblues“ äußert sich in Appetitmangel, Schlafproblemen, körperlichem Unwohlsein, Traurigkeit, Sorge um das Kind und sich selber, Desinteresse an der Umwelt, Stimmungsschwankungen und Gereiztheit. Ähnliche Zeichen treten aber auch bei der „peripartalen Depression“ auf, also einer psychischen Veränderung im Zusammenhang mit Schwangerschaft und Geburt. Ob es sich bei der Verstimmung um ein vorübergehendes Tief oder um eine Wochenbettdepression handelt, hängt von der Dauer und Intensität der Symptome ab. Dauern diese an oder sind sie besonders intensiv, sieht es eher nach einer Depression aus. In diesem Fall sollten Sie eine Fachperson aufsuchen. Der „Babyblues“ und die „peripartale Depression“ stellen ein gemeinsames Problem für das Paar dar. Beide leiden darunter, für beide ist die Situation schwierig.

Tipp:
Unternehmen Sie etwas, das Ihnen Freude bereitet oder früher bereitet hat. Versuchen Sie, Ihrem Partner zu beschreiben, wie Sie sich fühlen und was Sie beschäftigt. Versuchen Sie gemeinsam herauszufinden, was Ihnen gut tun könnte. Falls Sie selber nicht weiterkommen, suchen Sie eine Fachperson auf, zum Beispiel Ihre Hebamme, Ihren Haus- oder Frauenarzt oder einen Psychologen.
Bemerkung Prof. Dr. Spätling: Im Raum Fulda haben wir die „Wochenbettkrisenhilfe“ (http://www.familienschule-fulda.de/index.php/wochenbett-krisenhilfe) eingerichtet. Hier kann eine speziell ausgebildete Person angerufen werden, die ohne lange Wartezeiten zu Hause in der schwierigen Zeit unterstützt und begleitet, wenn nötig an eine psychiatrische Behandlung weiterleitet.

Link: Schatten & Licht http://www.schatten-und-licht.de

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Autoren: Prof. Dr. Guy Bodenmann und Valentina Anderegg, MSc: Psychologisches Institut der Universität Zürich: Abteilung Klinische Psychologie mit Schwerpunkt Kinder/Jugendliche und Paare/Familie