Verhütung im Wochenbett


Stillen schließt nur unter bestimmten Bedingungen eine Schwangerschaft aus. Mit Aufnahme des Geschlechtsverkehrs sollte, wenn gewünscht, an eine sichere Verhütungsmethode gedacht werden. Mit einer „Gestagen-Pille“ ist Stillen möglich. Sogenannte Spiralen eignen sich ebenfalls sehr gut zur Verhütung.
In den ersten Wochen nach der Geburt wird kein Eisprung beobachtet. Solange regelmäßig (> 5x), ausschließlich und ausreichend lang (> 10 Minuten/Mahlzeit) gestillt wird, ist das Eintreten einer Schwangerschaft unwahrscheinlich (< 98 %), wenn zudem keine Blutung eingetreten ist. Üblich ist die Verhütung von Schwangerschaften mit einer Kombination von Hormonen. Der Östrogenanteil der „Pille“ aber beeinflusst die Milchproduktion negativ. Nicht so bei einer reinen „Gestagen-Pille“. [https://de.wikipedia.org/wiki/Gestagene Gestagen] hemmt den Eisprung sicher, wenn es zeitlich sehr präzise eingenommen wird.
Auch kann eine sogenannte [https://de.wikipedia.org/wiki/Intrauterinpessar Spirale] (IUD = Intrauterine Device) eingelegt werden. Dieses kann man relativ rasch nach der Geburt, sogar nach einem Kaiserschnitt einlegen, dann ist aber die Ausstoßung erhöht. Empfohlen wird die Einlage bei der Nachuntersuchung ca. sechs Wochen nach der Geburt. Neben kupferhaltigen gibt es Spiralen mit einem Gestagenanteil. Dieses hemmt zusätzlich den Aufbau einer Gebärmutterschleimhaut und verhindert oder reduziert zumindest die monatliche Blutung, deren Wiederbeginn allerdings mit der Länge der Stillperiode zusammenhängt. Paare, die schon vor der Schwangerschaft Kondome nutzten, können das nach der Geburt problemlos fortführen. Wegen der nachgeburtlichen Genitalveränderungen werden Gleitmittel empfohlen. Wichtig ist der Hinweis, dass eine Heilung und Rückbildung der Geburtswege vor der Wiederaufnahme des Geschlechtsverkehrs abgewartet werden sollte. Es wird empfohlen, die Nachuntersuchung sechs Wochen nach der Geburt abzuwarten, da hier die notwendige Rückbildung vorausgesetzt werden kann und die ärztliche Untersuchung eine gute Heilung überprüfen konnte.
INFOBOX

  • Nur ausreichend langes und häufiges Stillen verhindert eine Schwangerschaft.
  • Eine „Pille“ mit Östrogenen darf bei Stillwunsch nicht genommen werden, da sie die Milchproduktion beeinträchtigt.
  • Eine reine „Gestagen-Pille“ hemmt den Eisprung, muss aber sehr exakt eingenommen werden.
  • Sowohl kupfer- als auch gestagenhaltige Spiralen sind zur Verhütung geeignet.
  • Vor Aufnahme des Geschlechtsverkehrs sollte die Nachuntersuchung nach sechs Wochen abgewartet werden.

Autor Prof. Dr. Ludwig Spätling, Direktor der Frauenklinik Fulda a.D.
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