Handys und Co. – Umgang bei Kleinkindern


Handys, Tablets und Smartphones sind hilfreiche und entspannende Geräte im Alltag von Eltern. Sie gehören aber nicht in die Hand eines Kleinkindes und nicht zu oft in Mamas Hand. Hier ist wichtig, das richtige Maß zu finden, denn auch Handy und Co. können süchtig machen. Teilweise ist eine sehr erhöhte Benutzung dieser Geräte die Flucht aus dem Alltag…
Folgende Dinge sind zu beachten:
Bei der Mutter:

  • Die Aufmerksamkeit für das Kind ist reduziert. Sie bemerken Verhaltensänderungen ihres Kindes und gefährliche Situationen nicht (auf die Straße laufen, Autofahrt, Spielplatz etc.). Gerade der Kontakt in den ersten Tagen nach der Geburt ist immens wichtig und sollte nicht durch viel Fernsehen, Handy etc. gestört werden, da dort die ersten Bindungen aufgebaut werden.
  • Man spricht weniger mit dem Kind, die Kommunikation ist aber ein wichtiges Bindeglied zwischen Eltern und Kind.
  • Die soziale zwischenmenschliche Ebene leidet eventuell, Freundschaften existieren nur noch im Chat.
  • Man beschäftigt sich nicht hundertprozentig mit dem Kind, wenn die Aufmerksamkeit ständig unterbrochen wird von WhatsApp, facebook und Co. Ca. 20 Minuten benötigt man, um wieder so konzentriert zu sein wie vor der Störung (*).

 Beim Kind:

  • Es fördert hyperaktives Verhalten und Aggressionen: Ähnlich wie ein Fernseher blockiert das Gerät die Bewegungsfreudigkeit und den Entdeckerwillen des Kindes.
  • Es blockiert den aktiven Lernprozess.
  • Es ist oft mit der Schnelligkeit der Bildfolgen bei Spielen und Filmen überfordert.
  • Das Kind lernt bei seinen Eltern, dass man ununterbrochen erreichbar sein muss.
  • Die Kreativität leidet unter zu viel Beschäftigung mit elektronischen Medien.
  • Der flexible soziale Umgang und die Kompetenzen im Umgang mit anderen Menschen sind geringer. Diese Kinder werden nachher schneller gemobbt, sind teilweise übergewichtig und haben einen geringen Selbstwert.
  • Umfangreiche Literatur bei Prof. Dr. Manfred Spitzer, Direktor der Klinik für Psychiatrie, Ulm ([1])
    (*) Prof. Dr. Bernhard Pörksen, Medienwissenschaft Universität Tübingen, Vortrag Fulda 01/2016
    Autoren Julia Spätling, Diplom-Heilpädagogin, Kinderkrankenschwester, Leiterin der Familienschule Fulda
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