Blähungen – Was hilft wirklich gegen Blähungen des Säuglings?


Zunächst sollten Sie darauf achten, dass weder beim Stillen noch beim Fläschchen-Geben unnötig Luft geschluckt wird. Hilft das unzureichend, kann man auch sogenannte Entschäumer probieren.
Blähungen sind bei Säuglingen häufig und können durch keine Maßnahmen vollständig verhindert werden. Ein schreiender Säugling hat nicht unbedingt Blähungen. Wenn ein Kind länger als zwei Stunden schreit, sollte er ärztlich untersucht werden bzw. eine Schreisprechstunde aufgesucht werden.
Bei gestillten Kindern fangen vorbeugende Maßnahmen damit an, dass die Mutter blähende Speisen wie Zwiebeln und Kohl meidet. Dies ist nicht nachgewiesen, aber eine allgemeine Empfehlung. Beim Stillen und Fläschchen geben sollte man auf ausreichendes Atmen durch die Nase achten. Ist die Nase verstopft, schlucken die Kinder beim Trinken viel Luft. Wichtig ist auch ausreichende Zeit zum Aufstoßen, damit die Luft heraus kann, bevor sie in den Darm geht. Ist sie einmal im Darm, kann sie nicht mehr nach oben entweichen.
Helfen diese Tipps nicht ausreichend, kann man zu sogenannten Entschäumern greifen (z.B. Lefax Tropfen, SAB simplex Tropfen). Diese bewirken, dass die feinsten Bläschen verschluckter Luft zu größeren Luftblasen verschmelzen, und besser beim Aufstoßen entweichen können. Bei flaschenernährten Kindern sollte die Milch nie direkt nach dem Anrühren oder gar Schütteln getrunken werden. Milch sollte erst 15 Minuten abstehen, damit sich der Schaum oben absetzen kann. Ist die Luft einmal in den Darm gelangt, muss sie den langen Weg bis zum Po transportiert werden.
In solchen Fällen kann man dem Kind noch helfen, indem man den Bauch vorsichtig massiert, was z.B. automatisch geschieht, wenn man das Baby über die Schulter gelegt herumträgt. Manche Eltern berichten, dass eine kurze Fahrt im Kinderwagen oder Auto die Probleme löst. In seltenen Fällen können Kinder unter Blähungen leiden, weil der Afterring zu eng ist. Dabei treten oft spritzende Stuhlentleerungen auf. Hier kann man dem Kind manchmal helfen, indem man mit dem Fieberthermometer den Analring dehnt. So helfen wahrscheinlich auch Zäpfchen gegen Blähungen (Kümmelzäpfchen). Bei spritzendem Stuhl sollte ärztliche Rat eingeholt werden.
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Autor Prof. Dr. Ludwig Spätling, Direktor der Frauenklinik Fulda a.D. 
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