Bonding


„[https://de.wikipedia.org/wiki/Bonding Bonding] ist die Verständigung/Bindung zwischen Mutter und Kind in der Schwangerschaft, während der Geburt und in den ersten Lebensstunden bzw. Tagen.“
Durch die unterstützenden Geburtshormone, z. B. Endorphine und die steigende [https://de.wikipedia.org/wiki/Oxytocin Oxytocinkonzentration] während der Geburt, kommt es direkt nach der Geburt zu einem „Sichverlieben“ zwischen Mutter/Eltern und Kind. Diese Hormone sind bei Mutter, Vater und Kind nachweisbar und wirken als „Bindungscocktail“. Dafür ist eine sichere und entspannte Atmosphäre nötig. „Somit trägt [https://de.wikipedia.org/wiki/Oxytocin Oxytocin] dazu bei, Mutter und Kind zusammenzuschweißen, weil Angst und Anspannung verfliegen.“
„Auch das ungewöhnlich hohe Niveau der Schwangerschaftshormone Östrogen und Progesteron kann verantwortlich sein, dass sich der Haut-zu-Haut-Kontakt unmittelbar nach der Geburt so langfristig auswirkt.“ (Uvnäs Moberg 2016, S. 104 ff.)
Wenn die Geburt komplikationslos verlaufen ist, sollte der Mutter bzw. den Eltern angeboten werden, dass das nackte Kind zur Kontaktaufnahme auf den möglichst nackten Brustkorb der Mutter oder des Vaters gelegt werden kann, nicht muss! Es sollten möglichst keine medizinischen Routinemaßnahmen unnötig früh durchgeführt werden. Es gilt: „So wenig wie möglich, so viel wie nötig.“
„Wichtig ist, dass das Bonding nicht ‚mechanisch‘ verstanden und ausgeführt wird, sondern als gefühlsgetragener Kontakt für Mutter und Kind erlebbar wird.“ (Hotz 2014)
Wenn Mutter und Baby Haut- und Blickkontakt haben dürfen, erfolgt das Bonding zwischen ihnen schneller und das Stillen geht einfacher. Aus diesem Grund ist es wünschenswert, wenn das Baby eindeutige Saugsignale gibt, es innerhalb der ersten Stunden nach der Geburt möglichst noch im Kreißsaal zu stillen. Dabei wird das erste Anlegen von der Hebamme unterstützt.
Hebammen-Tipp: Es kann nach der Geburt bei der Mutter bzw. den Eltern zu überschäumender Freude kommen, aber es
kann auch ein neutrales oder ablehnendes Verhalten geben. Beides ist normal, Bonding braucht Zeit!
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Autor: Eva-Maria Chrzonsz Hebamme und Familienhebamme
Literatur:
Uvnäs Moberg, K. (2016): Oxytocin, das Hormon der Nähe, Berlin/Heidelberg
Hotz, S. (2014): „Bonding“, in: DHV (Hrsg.): Kreißsaaltaschenbuch, Stuttgart
Weitere Beiträge finden Sie unter der Hauptkatekorie [1]
Wochenbett – Psycho-soziale Veränderungen im Wochenbett
:Geburt