Überwachung der Schwangerschaft


Die Betreuung der Schwangeren ist in Deutschland in ein umfangreiches Regelwerk, die Mutterschaftsrichtlinien, eingebettet. So profitieren die werdende Mutter und ihr Kind von der jahrzehntelangen wissenschaftlichen Arbeit, deren Resultate in den Richtlinien praktikabel umgesetzt sind. Die Pränataldiagnostik ist Segen und Belastung zugleich. Sie ist ein unverzichtbarer Teil der gesundheitlichen Fürsorge, um Mutter und Kind die besten Chancen für ihre Zukunft zu geben. Auch wenn mit Beginn der Geburts- und Familienvorbereitung große Teile der Schwangerschaft schon vorüber sind, trägt die Vermittlung des Wissens dazu bei, dass sich die werdende Mutter sicher, aufgehoben und gut betreut fühlt.
Die Hebamme soll der Schwangeren zeigen, welche Erfolge mit diesem Vorgehen verbunden sind, um Verständnis für die Maßnahmen werben, auch wenn sie manchmal als mühsam empfunden werden. Die Hebamme stärkt ihre Rolle als Partnerin der werdenden Familie. Die Kursteilnehmer verstehen manche Aktionen der Vorsorge besser, zu deren Erklärung der Frauenarzt oft nicht die Zeit findet. Besseres Verstehen macht sicherer, macht ruhiger und stärkt so die Schwangerschaft. Besonders die Pränataldiagnostik ist geeignet, Ängste auszulösen, weil sie in das Glücksgefühl, bald ein Kind zu haben, den Gedanken an Krankheit und Verlust bringt. Das Wissen stärkt und lässt mögliche Probleme besser verarbeiten.
Autor Prof. Dr. Ludwig Spätling, Direktor der Frauenklinik Fulda a.D.