Gefahren im Haushalt – Wie kann ich mein Kind vor einem Unfall im Haushalt schützen?


Kinder können nicht den ganzen Tag beaufsichtigt werden. Viele Unfälle im Haushalt können aber verhindert werden: Lassen Sie z. B. ihr Kind niemals unbeaufsichtigt auf dem Wickeltisch, in der Badewanne, im Kinderwagen oder im Hochstuhl, wenn diese nicht ausreichend gesichert sind und bringen Sie an Steckdosen, Treppen, vor dem Herd, an Schränken und Türen Sicherheitsvorkehrungen an.
Die häufigsten Gefahrenquellen im Haushalt und unterwegs:

  • Babybett: Gitter nicht mehr hoch genug, sollte immer bis zur Brust reichen.
  • Wickeltisch: Die Kinder richten sich teilweise auf und drehen sich, also: immer eine Hand am Kind oder auf dem Boden wickeln!
  • Boden: Es wird alles aufgelesen und in den Mund gesteckt (Knöpfe, Erde, Nägel, Papier etc.), also oft Saugen und alles was herunterfällt, sofort wieder aufheben.
  • Baby-Badewanne/Badewanne: Das Baby zieht sich an der Wand hoch und die Wanne kippt, Kind rutsch aus und gerät mit dem Kopf unter Wasser und verliert die Orientierung, also Kind nicht alleine lassen.
  • Auto: Niemals ohne Kindersitz fahren und das Kind im Sitz immer anschnallen, Sitzschale gegen die Fahrtrichtung anbringen, Gurte ausreichend festziehen, denn die Kinder winden sich heraus, Tür- und Fenstersicherung einschalten.
  • Kinderwagen: Das Kind richtet sich jetzt immer mehr auf und versucht, sich zu drehen, Kind im Sitz anschnallen!
  • Bügeleisen und -brett: Kind zieht am Kabel, wenn Mama bügelt oder versucht, sich am Bügelbrett aufzurichten, also am besten nicht in Anwesenheit des Kindes bügeln oder es dann in einen Laufstall setzen.
  • Herd: Heiße Flüssigkeiten können herunterspritzen, Töpfe werden angefasst, die Ofentür ist kochend heiß.
  • Steckdose: Kindersicherung anbringen, Kinder stecken alles hinein, inklusive ihrer eigenen Finger.
  • Kaffee-/Teetassen: Kind versucht daraus zu trinken, immer in Tischmitte abstellen, Verbrühungen können lebensgefährlich sein.
  • Messer: Immer in die Tischmitte legen oder sofort nach Benutzung in die Spüle räumen.
  • Kachelofen: Immer Absperrgitter benutzen, Kind kann sich lebensgefährlich verbrennen.
  • Tischdecken: Kind versucht, sich hochzuziehen, Decke plus Teller, etc. rutschen herunter.
  • Putzmittel/Medikamente: Die unteren Schränke werden aufgemacht, also keine Putzmittel in den unteren Schränken aufbewahren oder Verschlüsse anbringen.
  • Regale: Kind zieht sich daran hoch, sie können auf das Kind kippen.
  • Treppen: Kind versucht Kopfüber herunterzukrabbeln, also Gitter anbringen.
  • Mülleimer: Werden ausgeräumt und der Inhalt verzehrt, wenn gut erreichbar, also kindersichere Mülleimer benutzen
  • Blumentöpfe: Erde enthält Schimmelsporen, Damenstrumpf über den Topf ziehen.
  • Plastiktüten: Werden gerne über den Kopf gestülpt, Kind kann ersticken, daher immer sofort wegräumen.
  • Silikon-Muffin-Formen: Können sich über Mund und Nase legen!
  • Hochstühle: Kind niemals unbeaufsichtigt im Stuhl zurücklassen, mit Gurt anschnallen.
  • Fenster: Niemals Kind bei geöffnetem Fenster unbeaufsichtigt lassen, keine Stühle, Sofas o. ä. davor stehen lassen.
  • Gartenteiche, Brunnen, Regentonnen: Kind niemals unbeaufsichtigt lassen, da auch bei niedrigem Wasserspiegel die Kinder die Orientierung verlieren und ertrinken können. Zur doppelten Sicherheit kann man einen Bewegungsmelder mit schrillem Piepton montieren oder ein Netz über den Teich spannen.

Wichtige Telefonnummern und Adressen bei Notfällen: 24h am Tag, 365 Teage im Jahr:

Giftnotrufzentrale Thüringen: Tel. 0361/730730

Giftnotrufzentrale Hessen: Tel. 06131/19240

Notaufnahme Kinderklinik, Pacelliallee 4, 36043 Fulda: Samstag ab 13.00 Uhr bis Montag 8.00 Uhr auf den Stationen, sonst Notaufnahme.
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Autor Julia Spätling, Diplom-Heilpädagogin, Kinderkrankenschwester, Leiterin der Familienschule Fulda
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