Grillen – Ist Grillen wirklich so gefährlich?

Bei unvollständiger Verbrennung von organischem Material entstehen für die Gesundheit bedenkliche Pyrolyse-Produkte, also Gefahrstoffe aufgrund thermischer Zersetzungsreaktionen von Materialien. Ihre Konzentration lässt sich vermindern.
Bei unvollständiger Verbrennung von Holz, Kohle und Mineralöl entstehen bei Temperaturen ab 650 Grad bedenkliche Pyrolyseprodukte, die Leitsubstanz ist das Benzo(a)pyren (BaP). Über den Kreislauf Brand-Luft-Regen erfolgt über Obst, Gemüse und Trinkwasser eine ständige Zufuhr von gesundheitsschädlichem BaP.
Auch beim Grillen wird das zunächst rückstandsfreie Grillgut verunreinigt, insbesondere bei Verwendung von Kiefernzapfen, rußender Holzkohle oder Knüllpapier, vor allem aber durch abtropfendes Fett aus dem Grillgut in die Glut und zu langer Grillzeit. Zu empfehlen sind daher Verfahren, bei denen abtropfendes Fett nicht verbrennen kann (senkrecht gestellter Rost oder Alu-Folie), Verwendung magerer Fleisch- und Wurststücke, Grillen erst bei Vorliegen von Glut oder Einsatz eines Elektrogrills.
Merke: „Das Leben ist lebensgefährlich“.
Prof. Dr. H. G. Classen, Direktor des Fachgebietes für Pharmakologie und Toxikologie a.D., Universität Stuttgart-Hohenheim.