Zahnpflege (Info)

Über die Entstehung von Karies ist man heute gut informiert. Bakterienbeläge auf den Zähnen (Biofilm oder Plaque), häufiger Zuckerkonsum und mangelnde Mundhygiene sind die Ursachen. Gelüste auf Süßes und Klebriges fördern die Entstehung von Biofilm. Es kommt hinzu, dass durch die hormonelle Umstellung die Mundschleimhaut auflockert und das Zahnfleisch dadurch empfänglicher für Bakterien wird, die sich in diesem Milieu schnell vermehren. Es ist also nicht verwunderlich, dass sich Zahnfleischentzündungen jetzt häufen. Saure Speisen, saurer Mageninhalt beim Aufstoßen und Erbrechen sowie die Umwandlung von Zucker durch Bakterien in Säure greifen zudem den Zahnschmelz an.
Putzen nach jeder Mahlzeit
Gründliche, regelmäßige Pflege, ist deshalb gerade für Schwangere ein Muss, um die Zahl der Keime in Schach zu halten. Das heißt: nach jeder Mahlzeit die Zähne putzen. Oft stellen Frauen im Verlauf der Schwangerschaft von 3 Mahlzeiten auf 5 kleinere um. Nach einem Imbiss ist das Zähneputzen vielleicht nicht immer möglich. Führen Sie für diesen Fall stets ein Schächtelchen Zahnpflege-Kaugummis mit sich.
Mund nicht ausspülen
Einmal täglich – am besten vor dem Schlafengehen – sollten Sie die Zahnzwischenräume von Essensresten befreien. Zahnseide oder sogenannte lnterdentalbürstchen schaffen saubere Verhältnisse. Lassen Sie sich von Ihrer Dentalhygienikerin beraten und die Handhabung zeigen. Wahrscheinlich spülen auch Sie, wie die meisten, zum Abschluss der Zahntoilette die Zahnpasta mit etwas Wasser aus. Damit entfernen Sie auch die Fluoride, die gegen Karies schützen sollen. lm Sinne der Zähne wäre es besser, darauf zu verzichten. Zugegeben, das ist nicht für jeden Geschmack. Den gleichen Dienst tun fluoridhaltige Mundspülungen.
Auch die Zunge putzen
Wussten Sie übrigens, dass in Asien zur täglichen Morgenhygiene das Zungenputzen gehört? Damit liegen die Asiaten genau richtig, denn Bakterien siedeln sich auch im hinteren Bereich der Zunge an. Für die Reinigung nimmt man die Zahnbürste oder den Rand eines Kaffeelöffelchens. Oder Sie besorgen sich in der Apotheke oder Drogerie eine speziell für diesen Zweck hergestellte Zungenbürste oder einen Zungenschaber. Die Prozedur hat eine Tücke: Sie kann Brechreiz auslösen, weil Sie ja den hinteren Teil der Zunge berühren. Beginnen Sie vorsichtig. Halten Sie bei Brechreiz inne, atmen Sie mehrmals tiefdurch und spülen Sie den Mund mit Wasser, bevor Sie einen neuen Anlauf nehmen.
Übertragung von Keimen auf das Baby möglich
Bereits bevor ihr Baby auf der Welt ist, sollten Sie und Ihr Partner für eine gute Mundhygiene sorgen, denn Karies und Parodontitis keime werden beim Schmusen mit dem Kind leicht mit Speichel übertragen. Dasselbe gilt erst recht für das Ablecken eines heruntergefallenen Schnullers. Wenn im Alter von etwa 6 Monaten beim Baby die ersten Milchzähne durchbrechen, steigt bei ihm das Kariesrisiko. Und damit fangt auch für den kleinen Erdenbürger das Zähneputzen an – mit einer altersgerechten Zahnpasta, versteht sich.
Meine Oma hat erzählt, früher habe es geheißen, mit jedem Kind verliere die Mutter einen Zahn. Ist da was dran?
Mein Zahnfleisch blutet schnell. Ich kann auch die Zähne nichtmehr problemlos putzen. Was kann ich dagegen tun?
Ich muss mich häufig übergeben. Danach putze ich mir jeweils die Zähne, um den unangenehmen Geschmack loszuwerden. Ist das in Ordnung?
TIPP: Ein paar Minuten für gesunde Zähne
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Prof. Dr. R. Huch, D. Fessel; Glücklich schwanger von A-Z, Trias Verlag Stuttgart, 2011.
Patienteninformationen der DGZMK http://www.dgzmk.de/patienten/patienteninformationen.html\”>[1] 
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