Infolge der körperlichen, hormonellen und psychischen Umstellungen der Schwangerschaft kann es zu psychischen Veränderungen kommen. 50 – 80% der Mütter sind von einem postpartalen Stimmungstief (genannt: Babyblues) betroffen. Folgende Auffälligkeiten werden beobachtet:
- Appetitlosigkeit
- Schlafstörungen
- Denk- und Konzentrationsstörungen
- Reizbarkeit, allgemeine erhöhte Empfindlichkeit
- Traurigkeit, häufiges Weinen
- Müdigkeit, Erschöpfung, Energiemangel
Der Babyblues entsteht meist zwischen dem dritten und fünften Tag nach der Geburt und dauert einige Stunden bis maximal einige Tage an. Wenn diese Symptome länger als zwei Wochen anhalten, muss an eine Depression gedacht werden. Durch das Vertrauensverhältnis der Hebammen zu den Frauen haben diese die größte Chance, eine postpartale Krise zu erkennen. Sie erleben die Frau in ihrem häuslichen Umfeld und im Umgang mit ihrem Kind. Einfühlsame Gespräche ermöglichen die Motivation, Unterstützung bzw. Entlastung anzunehmen. Dies kann sein durch Einbeziehung des Partners, der Familie oder Maßnahmen im Rahmen der Frühen Hilfen . Die Hebamme sollte der Frau den Raum geben, über das Erlebte zu sprechen, ihr Wertschätzung und Verständnis entgegenbringen. Manchmal kann es viel Geduld fordern, weil die Frauen immer wieder die gleichen Fragen stellen oder gar gereizter, aggressiver Stimmung sind. Dann ist es ratsam, den Betreuungszeitraum zu verlängern.
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Link: http://www.familienschule-fulda.de/indes.php/wochenbett-krisenhilfe
Infos, Ansprechpartner und Austausch mit betroffenen unter http://www.schatten-und-licht.de
Autor: Ute Weber, Fachkrankenschwester für Psychiatrie, System-Therapeutin (SG)
Langjährige Arbeit in der Psychiatrischen Ambulanz am Klinikum Fulda und langjährig tätig mit dem Schwerpunkt auf dem Gebiet der Wochenbettdepression, seit 2010 insbesondere der aufsuchenden Wochenbettkrisenhilfe.