Süßstoff – Sind Süßstoffe unbedenklich?

Ernsthafte Vorbehalte richten sich weniger gegen Süßungsmittel als vielmehr gegen die Gewöhnung an zu süße Lebensmittel generell, die man sich abgewöhnen sollte.
Die Geschichte der Süßstoffe ist durch ihre Konkurrenz mit der Rübenzuckerindustrie gekennzeichnet. So war Saccharin von 1888 bis zum Beginn des 2. Weltkriegs per „Süßstoffgesetz“ nur in Apotheken auf Rezept für Diabetiker erhältlich! Gegen die heute zugelassenen Süßstoffe bestehen keine ernsthaften Bedenken; sie sollen Rübenzucker ersetzen. Angestrebt werden antikariogene Effekte („Zahnschutz“) und Energieeinsparung („Light Produkte“). Süße wird bereits in niedrigen Konzentrationen wahrgenommen; eine Steigerung des Gefühls wird erst bei sehr starker Dosissteigerung erreicht; deshalb werden meist mehrere Stoffe kombiniert. Ernährungsbewusste Verbraucher sollten sich und ihre Angehörige das Verlangen nach „Übersüßem“ abgewöhnen, besser noch gar nicht erst angewöhnen, und das beginnt schon im Säuglingsalter. Das gilt gleichermaßen für Rübenzucker und Süßstoffe! „Bitterer Tee, mit Wohlwollen angeboten, schmeckt süßer als gesüßter Tee, den man mit saurer Miene reicht“
Autor: Prof. Dr. Ludwig Spätling, Direktor der Frauenklinik Fulda a.D.