Mutterpass – Risikobewertung


Wird ein „Risiko“ bei der Mutterpass-Anamnese festgestellt, so ist es notwendig, die Wertigkeit des Risikos der Schwangeren genau zu erklären, damit keine unnötige Verunsicherung eintritt.
Wer möchte gerne ein Risiko sein? Nach der Erhebung der Anamnese in der frühen Schwangerschaft und dem Ausfüllen des Mutterpasses, gibt es kaum eine Schwangere, die dieses „Makel“ nicht mit sich trägt. Das Merkmal „Risiko“ soll bei Schwangeren, Hebammen und Geburtshelfern eine erhöhte Aufmerksamkeit erzeugen, ohne die werdende Mutter zu verunsichern. In der so stark strukturierten und auf Effizienz bedachten Medizin hilft diese Klassifizierung, die Schwangere durch die für eine Frau (auch ohne Risiko) gefährlichste Zeit zu führen. Leider ist für die Schwangere aus dem Mutterpass nicht ablesbar, ob es sich bei ihr um ein geringes oder großes Risiko handelt. Deshalb ist es die Aufgabe von Hebammen und Geburtshelfern, sobald ein Risiko verzeichnet wird, der Schwangeren die Bewertung mit auf den Weg zu geben und eine Verunsicherung erst gar nicht aufkommen zu lassen.
Mutterschaftsrichtlinien – Mutterpass
Autor Prof. Dr. Ludwig Spätling, Direktor der Frauenklinik am Klinikum Fulda a.D.