Physiologie und assoziierte Beschwerden in der Schwangerschaft


Mit dem Beginn der Schwangerschaft verändert sich vieles im Körper der werdenden Mutter. Die Fruchtanlage produziert Hormone, im Wesentlichen Progesteron (pro = für, gestatio = Schwangerschaft), die alle Organe der Mutter auf die Aufgabe vorbereiten, ein Kind sich optimal entwickeln zu lassen. Dieses Wissen ist notwendig, um Befindlichkeitsstörungen von Krankhaftem abgrenzen zu können. Jede physiologische Veränderung kann auch eine Beschwernis nach sich ziehen und die eigentlich normalen Veränderungen in der Schwangerschaft sind für die werdende Mutter oft beschwerlich. Mit der Beschreibung dieser Beschwerden fördert die Hebamme das Vertrauensverhältnis zur Schwangeren, hat die Möglichkeit, den Übergang ins Pathologische zu erklären, so zur Verhütung ernster Erkrankungen beizutragen und Maßnahmen zur Verringerung der Beschwerden zu vermitteln. In einem Geburtsvorbereitungskurs lernen Sie, dass die normalen Veränderungen in der Schwangerschaft auch einmal mit Beschwerden verbunden sind. Dieses Wissen erleichtert Ihnen, die Beschwerden leichter zu ertragen. Sie lernen Physiologisches von Pathologischem abzugrenzen und so Krankheiten im Frühstadium zu erkennen. Das Zutrauen zu den eigenen Wahrnehmungen soll gestärkt werden und ein gesundes Mittelmaß zwischen dem Bagatellisieren der Beschwerden und einer übersteigerten Panikmache gefunden werden. Die dargestellten Maßnahmen helfen bei der Linderung der Beschwerden.
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Autor: Prof. Dr. em. Ludwig Spätling, Direktor der Frauenklinik am Klinikum Fulda a. D. Vorstand der Deutschen Familienstiftung, Gallasiniring 8, 36043 Fulda