Allgemein
Schwangerschaftshormone bereiten den Körper vor.
Normale Veränderungen können beschwerlich werden.
Müdigkeit
Die werdende Mutter braucht Ruhe, Hormone stellen ruhig.
Tipp: Dem Ruhebedürfnis nachgeben.
Wassereinlagerung/Ödeme
Umverteilung des Wassers im Körper, mögliche Einlagerung von Wasser ins Gewebe
Tipp: Stützstrümpfe, bei starker Zunahme der Ödeme zum Frauenarzt.
Übelkeit/Erbrechen
Besonders in der frühen Schwangerschaft durch Hormone verursacht:
Tipp: Trotzdem auf ausreichende Ernährung achten. Ingwer, Vitamin B6 können helfen.
Herzklopfen
Erhöhte Blutmenge muss gepumpt werden. Manchmal erhöhte Schilddrüsenfunktion.
Tipp: Wenn dauerhaft unangenehm, ärztliche Abklärung.
Völlegefühl
Langsamere Darmpassage durch Hormonwirkung, größer werdende Gebärmutter.
Obstipation/ Verstopfung
Langsamere Darmpassage, Wasserentzug aus Darminhalt
Tipp: Ausreichend Flüssigkeit trinken.
Sodbrennen
Schlaffe Muskulatur verschließt den Magen nicht ausreichend. Säure steigt in Speiseröhre.
Tipp: Nicht flach schlafen. Milch, Nüsse, Medikamente können helfen.
Harndrang
Gebärmutter drückt auf Harnblase. Dauernder Drang spricht für Entzündung.
Tipp: Bei dauerndem Drang Harnwegsinfektion abklären.
Nierenschmerzen/Harnstau
Kindliches Köpfchen kann den Abfluss aus der Niere (meist rechts) behindern.
Tipp: Auf der linken Seite liegen, bei andauernden Schmerzen ärztliche Abklärung.
Ziehen in den Leisten
Ein Band mit Muskeln, das der Gebärmuttermuskulatur ähnelt, kann sich zusammenziehen.
Tipp: Wenn es nicht aufhört, ärztliche Abklärung notwendig.
Wadenkrämpfe
Durch vermehrte Magnesiumausscheidung können Krämpfe entstehen.
Tipp: Magnesium kann helfen.
Kreuzschmerzen
Auch die Gelenke zwischen Kreuzbein und Beckenknochen können aufgelockert werden und Schmerzen verursachen.
Tipp: Vorzeitige Wehen können sich auch einmal über Kreuzschmerzen ankündigen – bei längeren Kreuzschmerzen ist Abklärung durch Hebamme oder Arzt notwendig.
Krampfadern/Hämorrhoiden
Aufgelockerte Gefäßwände, ein erhöhtes Blutvolumen und behinderter Rückfluss können Krampfadern (Hämorrhoiden) hervorrufen.
Tipp: Stützstrumpfhosen (Salben) können helfen.
Schwindel/niedriger Blutdruck
Weite Gefäße erschweren die Blutdruckregulation. Die Gebärmutter kann in Rückenlage den Blutrückfluss zum Herzen behindern.
Tipp: Angepasste Stützstrumpfhosen helfen. In der späteren Schwangerschaft nur auf der linken Seite liegen.
Schmerzen (Kribbeln) in den Händen
Wasser im Gewebe drückt auf die Nerven und verursacht Kribbeln.
Tipp: Hilfe ist nicht leicht. Hebamme oder Arzt ansprechen.
Psychische Veränderung Gereiztheit – Stimmungsschwankungen – Niedergeschlagenheit
Hormone verändern Reizleitung im Gehirn. Depression möglich. Kann bis weit nach der Geburt andauern.
Tipp: Familie aufklären. Professionelle Hilfe nutzen.
Autor Prof. Dr. Ludwig Spätling, Direktor der Frauenklinik Fulda a.D.